Einen kühlen Kopf bewahren in der Krise

Einen kühlen Kopf bewahren in der Krise


Während Bethlehem aufgrund des Corona Virus unter strikter Ausgangssperre steht, meistert das Personal des Caritas Baby Hospital den Krisenfall souverän.

Die Straßen Bethlehems sind menschenleer. Bis zum 25. März gab es im Westjordanland 60 COVID-19-Fälle, davon alleine 40 Fälle in Bethlehem. Im Gaza-Streifen wurden bisher zwei Fälle gemeldet. Seit dem 22. März sind im ganzen Westjordanland Schulen und Geschäfte geschlossen. Der öffentliche Busverkehr wurde eingestellt, Taxis fahren nicht mehr. Einzig Apotheken, öffentliche Gesundheitseinrichtungen sowie Geschäfte, die Lebensmittel verkaufen, sind noch offen.

Nur noch wenige Patienten auf den Stationen

Auch im Caritas Baby Hospital ist es ruhiger geworden. Seit dem Beginn der Pandemie ist die Bewegungsfreiheit der Menschen eingeschränkt und der Zugang zum Kinderkrankenhaus ist infolge des in Palästina ausgerufenen Notstandes ebenfalls beschränkt. Auf den Abteilungen befinden sich derzeit nur noch wenige Patientinnen und Patienten mit schweren Erkrankungen. Wann immer möglich, werden Kinder zu Hause behandelt. Auf Anordnung des palästinensischen Gesundheitsministeriums, nimmt das Caritas Baby Hospital in der ambulanten Station nur noch Notfälle auf. Auch im Krankenhaus wurden Maßnahmen ergriffen: Dazu gehört das Fiebermessen aller ankommenden Kinder, Eltern und Mitarbeitenden sowie das strikte Durchsetzen des notwendigen Sicherheitsabstands zwischen Personen in und um das Krankenhaus von mindestens 1,5 Metern.

Großes Lob für das Kinderkrankenhaus

Das Labor des Caritas Baby Hospitals führt seit dem 14. März für das palästinensische Gesundheitsministerium Corona-Tests für die Verwaltungsregion Bethlehem durch. Rund 500 Tests wurden bereits durchgeführt – täglich kommen neue dazu. Einige Proben kamen aus der weiter südlich liegenden Stadt Hebron. In den palästinensischen Medien wurden das Caritas Baby Hospital sowie dessen Testsysteme und die involvierten Labormitarbeitenden hochgelobt. „Die Durchführung dieser Tests ist hochsensibel und mit einer großen Verantwortung verbunden. Wir sind stolz darauf, dass das Gesundheitsministerium uns das Vertrauen schenkt und die Regierung basierend auf unseren Testresultaten über die weitere Vorgehensweise in der Krise entscheiden kann”, stellt Krankenhausdirektor Issa Bandak fest.  

Autorin: Linda Bergauer, Bethlehem 25. März 2020 

Teilen