Issa Siryani - Caritas Baby Hospital

Viel mehr als Putzen und Abfall entsorgen


Issa Siryani ist Leiter der Abteilung „Umwelt-Dienste“. Er hat wohl die ungewöhnlichste Karriere im Caritas Baby Hospital.

Blickpunkt Bethlehem, Ausgabe 41, Juni 2017

Issa Siryani hat wohl die ungewöhnlichste Karriere im Caritas Baby Hospital. Er studierte Biologie und Medizintechnologie und bekam nach einem Praktikum im Caritas Baby Hospital gleich eine Festanstellung als Labortechniker. Er liebte seinen Beruf im Labor. Die Arbeit mit und für die kranken Kinder war für den jungen Mann die grosse Erfüllung. „Ich bin völlig darin aufgegangen“, berichtet der heute 33-Jährige. Wären nicht die häufigen Schichtdienste gewesen, wäre er wohl auch heute noch im Labor tätig. „Als Single haben mir die unregelmässigen Arbeitszeiten nichts ausgemacht.“ Bis er sich verliebte und ernst-haft darüber nachdachte, eine Familie zu gründen. 

„Mir wurde plötzlich bewusst, dass sich häufige Nachtschichten nur schwer mit meinem Bild von  Partnerschaft und Familie zusammenbringen lassen.“ Aus diesem Grund fühlte er sich von einer internen Stellenausschreibung angezogen, die auf den ersten Blick so gar nicht zu ihm passte: Leiter der Reinigungsabteilung. Den bisherigen Beruf aufgeben, obwohl er neun Jahre lang im Labor gearbeitet hatte und man dort grosse Stücke auf ihn hielt? War das nicht eher ein Frauenberuf? Wochenlang wog Issa Siryani die Vor-und Nachteile ab und hatte „viele schlaflose Nächte“. Aber am letzten Tag der Bewerbungsfrist reichte er seine Unterlagen ein. 

Umwelt-Dienst statt Labortechnik
Dass er diese Stelle nach einigen Vorstellungsgesprächen tatsächlich bekam, wollte er anfangs gar nicht glauben. Er, Issa Siryani, sollte im Caritas Baby Hospital von nun an nicht mehr Labortechniker sein, sondern „Reinigungs-Supervisor“. Die Abteilung wurde mit seinem Stellenantritt in „Umwelt-Dienste“ um-benannt. „Wir machen viel mehr als nur Putzen. Wir schaffen in ganz unterschiedlichen Bereichen eine sichere Umgebung für unsere kleinen Patientinnen und Patienten“, beschreibt Siryani das Tätigkeitsfeld. Die Entscheidung hat Issa Siryani keine Sekunde bereut. Sein Team – zehn Frauen und vier Männer –, die mannigfaltigen Einsätze, die Arbeitsatmosphäre, all das „lassen mich das Labor nicht mehr vermissen.“ 

Seit Kurzem hat er wieder Nachtschichten, aber das hat nichts mit der Arbeit zu tun, sondern mit seiner kleinen Tochter, die im Januar auf die Welt kam und die den Eltern nachts keine Ruhe lässt. Durch die geregelten Arbeitszeiten kann er seine Frau, die auch berufstätig ist, zuhause unterstützen. Nur über zwei Zeiten in der Woche lässt er nicht mit sich reden: die Messe am Sonntagmorgen und das Fussballtraining. „Die beiden Termine sind mir wirklich heilig. Das eine tut dem Körper gut, das andere der Seele.“

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