Sozialarbeiterin Lina Raheel im Gespräch mit einer Klientin

Sozialdienst verzeichnet deutlich mehr Gesuche um finanzielle Unterstützung


Wegen der Corona-Pandemie leben tausende Familien in Armut und können die Behandlungskosten für ihre kranken Kinder nicht mehr aufbringen. Der Sozialdienst des Caritas Baby Hospitals verzeichnet deswegen eine deutliche Zunahme an Unterstützungsanfragen.

Seit Anfang 2021 hat der Sozialdienst des Caritas Baby Hospital über 800 Familien finanziell unterstützt. Die zahlreichen Gesuche um Hilfe sind die Folge der Corona-Krise. Denn noch immer kommen keine Touristen oder Pilgergruppen nach Bethlehem. Hotels bleiben geschlossen und Restaurants haben nur wenige, einheimische Gäste. Staatliche Beihilfen gibt es nicht. In Bethlehem und Umgebung verloren tausende Familien, die vom Tourismus leben, ihre Existenzgrundlage und sind in die Armut gerutscht.

Wenn ein Kind krank wird, kann das zu einer untragbaren Belastung für die Familie werden. Hier springt der Sozialdienst des Caritas Baby Hospital ein: Können Eltern die moderate Grundgebühr für die Behandlung ihrer Kinder nicht aufbringen, werden die Kosten vom Krankenhaus übernommen. So wird garantiert, dass alle Kinder gleichwertige medizinische Betreuung erhalten. „Unsere Unterstützung ist gefragt wie nie. Verzweifelte Eltern wenden sich an uns mit der Bitte um Hilfe“, stellt Lina Raheel, Leiterin des Sozialdienstes fest. „Es ist sehr wichtig und wertvoll, dass wir den Familien in dieser Situation beistehen und so ermöglichen, dass alle Kinder die nötige medizinische Behandlung bekommen. Wir können für sie Behandlungskosten übernehmen, Medikamente oder Labortests zahlen.“ Im Rahmen der Nachbetreuung der Patienten besuchen die Sozialarbeiterinnen die Familien auch zuhause und ersparen ihnen so den oft aufwendigen Weg ins Caritas Baby Hospital.

In den letzten Wochen sind die Corona-Fallzahlen in Bethlehem gesunken und die Impfungen zeigen erste Erfolge. Das alltägliche Leben hat sich in einigen Bereichen normalisiert. Doch Besucher aus dem Ausland können noch immer kaum nach Israel und Palästina reisen. Für Reisende aus dem Ausland gelten strikte Sicherheits- und Quarantäne-Regeln, welche eine Wiederbelebung des Tourismus de facto noch unmöglich machen.


Die Sozialarbeiterinnen im Caritas Baby Hospital spüren, dass die Armut in Bethlehem zunimmt und die Familien immer stärkeren Beistand benötigen. Zu diesem Thema hat die Chefärztin des Caritas Baby Hospitals, Dr. Hiyam Marzouqa, dem Domradio ein eindrückliches Interview gegeben. 

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Kontakt in die Redaktion

Carmen Sibbing, carmen.sibbing@caritas.de

 

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